CSR Themen & SDGs

Was ist ein CSR-Risiko?

Ein CSR-Risiko bezieht sich nicht auf ein (finanzielles) Risiko für das eigene Unternehmen, sondern auf ein Risiko im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen (CSR). Wir definieren ein CSR-Risiko als den potenziellen Schaden, den Unternehmen für Mensch, Umwelt und Gesellschaft verursachen können, indem sie entweder direkt beteiligt sind oder indirekt über Geschäftspartner einen Beitrag leisten. Es handelt sich also um eine nach außen gerichtete Interpretation eines Risikos (gesellschaftliches Risiko) und nicht um ein Geschäftsrisiko. Natürlich kann die Verursachung von gesellschaftlichen Schäden negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben, beispielsweise durch Reputationsschäden oder finanzieller Haftung, aber diese Risiken werden hier nicht betrachtet. Zu den international anerkannten CSR-Themen gehören Korruption, Menschenrechte und Umwelt.  

Bei CSR geht es jedoch nicht nur um Risiken, sondern auch um die Möglichkeit, zu einer nachhaltigeren Welt beizutragen. Wen Sie als Unternehmen CSR-Risiken innerhalb Ihrer Lieferkette angehen, tragen Sie auch zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals - SDGs) bei. 

Was sind die SDGS?

Nach Angaben der Vereinten Nationen bietet die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die 2015 von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen angenommen wurde, einen gemeinsamen Plan für Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten, jetzt und in Zukunft. Im Zentrum stehen die 17 nachhaltigen Entwicklugnsziele (SDGs), die alle Länder – Industrie- und Entwicklungsländer – in einer globalen Partnerschaft dringend zum Handeln aufrufen. Sie erkennen an, dass die Beendigung von Armut und anderen Entbehrungen Hand in Hand gehen muss mit Strategien zur Verbesserung von Gesundheit und Bildung, zur Verringerung von Ungleichheiten und zur Förderung des Wirtschaftswachstums – und das alles bei gleichzeitiger Bekämpfung des Klimawandels und der Erhaltung unserer Ozeane und Wälder. Weitere Informationen zu den SDGs finden Sie auf der Webseite der Vereinten Nationen.

Die im CSR-Risiko-Check verwendeten CSR-Themen sind oft mit den verschiedenen SDGs verknüpft und umgekehrt. Diese Seite zeigt Ihnen, wie die CSR-Themen mit den SDGs verknüpft sind. 

Beispiel: O My Bag

Der CSR-Risiko-Check zeigt, dass Unterbezahlung und Geschlechterdiskriminierung CSR-Risiken in der Lederindustrie darstellen. Das Unternehmen O My Bag untersuchte eine Strategie zur Verbesserung der Einkommens- und Geschlechtergleichstellung von Fabrikarbeiter*innen bei Lieferanten der ersten Ebene. Die Forschung konzentrierte sich auf die Verwirklichung eines existenzsichernden Lohns für die Arbeiter*innen, die an den Produkten von O My Bag arbeiten. Ein existenzsichernder Lohn ist ein Lohn, der es Arbeitenden ermöglicht, deren Familie mit den Grundbedürfnissen zu versorgen, wie z.B. gesundes Essen, Schulbildung, Kleidung und Wohnung. Außerdem ermöglicht dieser ihnen erlaubt, für unvorhergesehene Umstände zu sparen. Ein existenzsichernder Lohn trägt zu SDG 1 – Keine Armut und SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum bei. Es ist auch wichtig zu erkennen, dass der Beitrag zu einem SDG oft indirekte Auswirkungen auf andere Aspekte hat. Demnach kann ein existenzsichernder Lohn auch Auswirkungen auf andere SDGs haben, wie beispielsweise SDG 2 – Kein Hunger und SDG 4 – Qualitativ hochwertige Bildung. Darüber hinaus möchte O My Bag durch ein langfristiges „Female Empowerment“-Programm auch einen Beitrag zu SDG 5 – Gleichstellung der Geschlechter leisten. 

Im Folgenden finden Sie Beispiele dafür, wie andere CSR-Themen mit den SDGs verknüpft sind.

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